Freitag, 8. Mai 2015

#3 Rotchäppli in Love - Klingelmännchen



Und schwupps… da wars draussen

Nein, ich rede nicht von einem Baby, obwohl mir das grad lieber wäre. Ganz ehrlich, wie oft hab ich mich bereits gefragt, warum ich meine Lippen nicht bändigen kann. Das kann doch nicht so schwer sein. Oder etwa doch? In meinem Fall ist es so schwer, wie einem Kleinkind Physik beizubringen – und ja, ich hab Physik zu Schulzeiten immer gehasst – also wirklich sehr schwer. Langsam kommt es mir so vor, als wäre das L-Wort & ja dazu zählt anscheinend auch ein unschuldiges „ich glaube ich verliebe mich langsam in dich“ – das Schlüsselwort um die männliche Box der Pandora zu öffnen. Die Box mag zwar männlich sein, aber schlussendlich ist es eine Frau die sie öffnet und somit den Schrecken befreit. 

Gibt es vielleicht einen Grund, wieso unsere Herzen hinter einem Käfig aus Rippen verborgen schlagen? Was erwartet einen, wenn man zaghaft anklopft? Wird man mit Haut und Haaren gefressen oder schallt ein dumpfes Echo entgegen? Nunja, die Sache ist die – einmal angeklopft hat man die Wahl wegzulaufen, wie damals beim Klingelmännchen oder man wartet vorn dran und schaut neugierig durch das Schlüsselloch resp. die Gitterstäbe. Es wird Menschen geben, die ihre eigenen Käfige niemals öffnen werden, es gibt Menschen die dich nicht mal einen Meter ran lassen, aber es wird Menschen geben die mutig genug sind ihr Herz mit deinem auf freien Fuss zu lassen. Weil sie genau an das gleiche glauben wie du – born to be wild and free.. but never lonely.

Nur die nächste Frage die sich stellt ist folgende – wie lange soll man denn nun warten?

Vielleicht sollte man eine Notiz hinterlassen und mit dem letzten Stückchen Ehre verschwinden? Aber sind wir heutzutage schon so weit, dass wir ein Klopfen einfach ignorieren  wie lästige Türverkäufer? Daran lässt sich wahrscheinlich nicht mehr viel ändern. Sollen wir als Frau also in Zukunft nicht mehr anklopfen, sondern darauf warten, dass unser Mr T&T bei uns anklopft? Beweist es Vertrauen, wenn wir warten? Vielleicht – aber was ist, wenn das ganze Leben mehr oder weniger aus „Vielleichts“ besteht? Wollen wir echt ein „Vielleicht“ sein? Da kommen mir Erinnerungen aus der 4. Klasse hoch, als ich noch auf die Hanftalschule in Hennef ging.

Willst du mit mir gehen? Kreuze an

Ja
Nein
Vielleicht

Da ich davon ausgehe, dass alle meine Blogleser die 4. Klasse schon meilenweit hinter sich gelassen haben, spreche ich mal für uns alle: wir sind entschieden zu alt für ein „Vielleicht“! Krieg ich darauf ein Amen? Amen.

Dennoch bin ich davon überzeugt, dass Worte manchmal besser gut verpackt und schön drapiert dort bleiben, wo sie am besten aufgehoben sind für den Moment – in unserem Kopf. Es gibt für alles den passenden Zeitpunkt, diesen zu finden ist die eigentliche Herausforderung. Vielleicht läuft es wie bei Ebay und derjenige der geduldig wartet, die Gebote beobachtet und schlussendlich seine Investition genau abschätzt und zuschlägt, kriegt auch den Zuschlag für die Auktion. Nunja, wir werden schlussendlich nicht alle als geborene Auktioniere in die Welt gesetzt und da reut es einen doch schon, wenn man ein tolles Angebot in den Sand setzt, weil man ungeduldig geboten hat – natürlich nur mit den besten Absichten. Herzensangelegenheiten mit Ebay Auktionen zu vergleichen wirkt etwas abgedroschen – aber so ist das Leben nun mal.


Wer weiss, manchmal werden Auktionen überraschend verlängert in der letzten Sekunde – lassen wir uns doch überraschen.

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