Der Mann vom Mond
Nacht für Nacht wandert er
über die geschwungenen Hügellandschaften des Mondes, ungewiss wann er an sein
Ziel kommen wird. Seine Füsse tragen ihn ohne zu fragen, sein Herz hält er fest
umklammert, viel zu wertvoll um es fallen zu lassen. Ach, wie gerne würde er es
verschenken. Wenn er nur an das Ende vom Mond gelangen würde, so ist er
überzeugt, wird er den richtigen Platz für sein Herz finden. Er schaut weder
links noch rechts, immer einen Schritt nach dem anderen auf dem Weg zum
erhofften Ziel. Hell schimmert der Boden auf dem er läuft, funkelnde Sterne
über ihm belächeln ihn von oben herab. Ach wie mutig, ach wie töricht ist er,
der Mann vom Mond. „Lauf grosser Mann, so lauf. Auf deiner ewig währenden Reise
zum Ende vom Mond. Doch verlaufe dich nicht“ Wenn er nur wüsste, dass der Mond
weder Anfang noch Ende hat. Wenn er nur wüsste, dass überall auf dem Mond der
richtige Platz für sein Herz ist. Wenn er doch nur wüsste, dass der Mond so
einsam ist wie er selbst.
Nacht für Nacht wandert er
über die geschwungenen Hügellandschaften des Mondes, zielstrebig aber müde.
Seine Füsse stellen Frage um Frage, sein Herz immer noch fest umklammert in
seinen Armen.
Er ist so müde geworden, dass
er das wunderschöne Licht der Sterne gar nicht mehr wahrnimmt. „Grosser Mann,
ruh dich aus. Leg dich zu uns nieder und lass deine Seele baumeln“ zirpen ihm
die Sterne zu. So legt er sich hin und blickt nach langer Zeit wieder auf in
den Himmel und plötzlich weiss er die Antwort, nach der er so lange gesucht hat
– hier ist er zuhause. Wo denn sonst? Meter um Meter haben ihn seine Füsse
getragen und nie ist ihm in den Sinn gekommen zu rasten.. dabei war das alles
was nötig war, um die wahre Schönheit des Mondes zu spüren.
Und so verweilt er Nacht für
Nacht auf dem Mond, mit dem Herzen tief eingebuddelt in der Erde.
Nur wer Liebe sät, wird
Liebe ernten.
Der Mann vom Mond ganz
gewiss.
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