Freitag, 29. April 2016

#18 Rotchäppli in Love: Schwarzmalen für Fortgeschrittene


Die Demotivation ist eng verwandt mit dem Montag – keiner hat sie gerne, aber dennoch kommen sie uneingeladen vorbei und bleiben zum 4i Tee. Eigentlich hast du null Bock, mit den beiden Zeit zu verbringen und dennoch hältst du die Tür offen und bevor du es dir anders überlegen kannst, sind die beiden schon drin und nehmen mit ihren überdimensionalen Gesässen auf deinem Sofa Platz. Schöne Scheisse.

Kann man für die eigene Demotivation Demotivation empfinden?

Den Zeugen Jehovas knallen wir doch auch im null Komma Nichts die Tür vor der Nase zu, respektive öffnen diese erst gar nicht – wieso klappt das nicht bei unseren eigenen schlechten Gedanken und unserer Hoffnungslosigkeit?

Wir Menschen sind dazu gemacht uns unsere überfüllten Köpfe zu zerbrechen, uns wochenlang über Dinge aufzuregen die Tag täglich durch unser Leben surren, wie eine lästige Mücke in einer Sommernacht. Du hast Mühe einzuschlafen, weil du dich auf das Surren der Mücke konzentrierst und auch wenn mal 2 Minuten Ruhe ist, horchst du immer noch konzentriert in die Nacht, weil du weisst, dass das Drecksvieh gleich wieder um deinen Kopf rumschwirrt. Das Rezept für selbstgemachte Probleme.

Dieses Phänomen trifft man in fast allen Lebenslagen an.

Leute die einem auf der Arbeit auf die Nerven gehen, die ständig meckern und ihre Zeit lieber nutzen sollten produktiver zu arbeiten. Leute die über andere lästern und somit das ganze Betriebsklima vergiften und so weiter.
Schwarzmalerei findet oft auch im eigenen Herzen statt, Wunden von vergangenen Enttäuschungen werden wieder aufgerieben, man klebt immer wieder Pflaster drüber und erwartet, dass sich die Wunde von alleine heilt.

Anstatt Probleme an die freie Luft zu setzen, bedecken wir sie lieber mit Missmut, Nörgeleien oder stiller Resignation, die früher oder später überläuft in Wut und Verzweiflung.

Wir wissen alle, dass sich Probleme meistens nicht von alleine lösen und dass Veränderung manchmal einiges an Mut, Courage und Hoffnung braucht. Probleme zu lösen macht einen selbst verletzlich, weil man nach aussen preisgibt, dass man innerlich im Ungleichgewicht ist und dass einen das Problem belastet. Die Unsicherheit über das weitere Vorgehen und die möglichen Konsequenzen bremsen einen aus, daher fällt es einem viel einfacher, sich über Wochen über etwas aufzuregen, anstatt proaktiv etwas zu ändern.

Es sind nicht immer die anderen die man ändern muss, oftmals muss man einfach seine eigene Einstellung ändern und sich von gewissen Dingen distanzieren. Auf diese Art und Weise ist der erste Schritt Richtung Veränderung schon getan – man kann nichts negatives in etwas positives umwandeln, wenn man selber negativ ran geht.

Demotivation ist wirklich etwas sehr leidiges und betrifft uns alle von Zeit zu Zeit. Manchmal ist es nicht schlecht, sich einzugestehen, dass man das Recht darauf hat, sich fürchterlich über etwas aufzuregen – so lange man nicht vergisst, positiv an die Veränderung ran zu gehen.


Jeder Mensch braucht einen Lichtpunkt in seinem Leben – für mich ist es mein zukünftiger Mann, den ich in genau zwei Wochen heiraten werde. Dieser Lichtpunkt wird einen selbst immer wieder auf den richtigen Weg zurückführen – und unterwegs kann man sich gern emotional auskotzen – denn so gross die Demotivation auch sein mag, dein Lichtpunkt gibt dir viele Gründe um die schönen und wirklich wichtigen Dinge im Leben zu schätzen.