Mittwoch, 7. Oktober 2015

#17 Rotchäppli in Love - Der Wassermann





Wir tragen den Ruf des humanitären Menschenliebhabers, die kleine Mutter Teresa im Sternzeichenkreis. Wir sind ein wandelndes Paradoxon auf zwei Beinen. Der Wassermann glaubt mit all seiner bunten und willensstarken Fantasie an all die Menschen und Dinge, an die sonst niemand glaubt – weil er es möchte. Egal wie unlogisch oder wirr es scheinen mag, der Wassermann findet den schmalen Strohhalm um sich daran festzuhalten und glaubt mit aller Überzeugung, dass dieser halten wird. Der Wassermann sieht Dinge aus einer anderen Perspektive, denn ein Wassermann ohne festen Glauben an den Sinn und Zweck einer Sache ist ein absaufender Wassermann.
Wir sind diejenigen die zur eigenen Musik marschieren und Not gedrungen auch einfach mal aus der Reihe tanzen, weil es uns zu eng im Strom wird. Ein Wassermann braucht keine jahrelange Analyse oder gesellschaftliche Billigung um all seine Überzeugung in eine Sache zu investieren. Ihm ist es egal ob alle anderen Schafe sagen, dass das Wasser voller Haie ist – der Wassermann wird trotzdem reinspringen, weil er weiss, dass sich die Haie lieber vor ihm und seinem Dreizack fürchten sollten.

Der Wassermann sieht das Licht am Ende des Tunnels und das ist ihm genug um sich voll und ganz einer Sache zu verschreiben. Wir Wassermänner sollten es besser wissen, so oft haben wir geglaubt und Chancen verschenkt nur um am Ende eines besseren belehrt zu werden. Und das ist unser Paradoxon – wir hören nie auf alles immer wieder auf eine Karte zu setzen und mit vollem Herzen zu glauben, dass die andere Person das gleiche Licht in sich selber sehen wird, wie wir es gesehen haben, anfängt auch an sich selber zu glauben.

Der Wassermann glaubt an die Menschheit, nur glaubt diese oftmals nicht an sich selber. Der Wassermann glaubt an die Stärke der Willenskraft und des Glaubens, denn ohne das ist er verloren. Der Wassermann sieht das Besondere in anderen, auch wenn sie es selber nicht sehen. Sind wir einmal überzeugt worden, glauben wir felsenfest an etwas und hören erst auf zu glauben, wenn der andere das Licht für sich selber gedimmt hat und das ist für uns die grösste Enttäuschung – so töricht und doch so mutig, andere in einem helleren Licht zu sehen. Wir schaffen uns durch unseren Glauben ein Idealbild und daran würden wir niemals wackeln, das machen die anderen leider selber. Für einen Wassermann ist es schwer seinen Glauben aufrechtzuerhalten, sobald er sieht, dass er zu viel Glauben verschenkt hat. Wir sind die ersten die sich voller Ekel vor Schnulz und Geschmiere verstecken, aber tief im Herzen sind wir diejenigen die am meisten an die Liebe glauben, weil sie ein irrationales Mysterium ist. 

Wahre Liebe, unbegreifliche Liebe, konsumierende Liebe, brennende Liebe, Liebe die alle Normen in Frage stellt und ihren eigenen Weg geht.

 Der Wassermann lebt für den Glauben an das grosse Ganze, für den Sinn und Zweck hinter den sinnlosesten und irrationalsten Dingen und vorallem für eins: die Schönheit der Irrationalität.