Wir
tragen den Ruf des humanitären Menschenliebhabers, die kleine Mutter Teresa im
Sternzeichenkreis. Wir sind ein wandelndes Paradoxon auf zwei Beinen. Der
Wassermann glaubt mit all seiner bunten und willensstarken Fantasie an all die
Menschen und Dinge, an die sonst niemand glaubt – weil er es möchte. Egal wie
unlogisch oder wirr es scheinen mag, der Wassermann findet den schmalen
Strohhalm um sich daran festzuhalten und glaubt mit aller Überzeugung, dass
dieser halten wird. Der Wassermann sieht Dinge aus einer anderen Perspektive,
denn ein Wassermann ohne festen Glauben an den Sinn und Zweck einer Sache ist
ein absaufender Wassermann.
Wir
sind diejenigen die zur eigenen Musik marschieren und Not gedrungen auch
einfach mal aus der Reihe tanzen, weil es uns zu eng im Strom wird. Ein
Wassermann braucht keine jahrelange Analyse oder gesellschaftliche Billigung um
all seine Überzeugung in eine Sache zu investieren. Ihm ist es egal ob alle
anderen Schafe sagen, dass das Wasser voller Haie ist – der Wassermann wird
trotzdem reinspringen, weil er weiss, dass sich die Haie lieber vor ihm und
seinem Dreizack fürchten sollten.
Der
Wassermann sieht das Licht am Ende des Tunnels und das ist ihm genug um sich
voll und ganz einer Sache zu verschreiben. Wir Wassermänner sollten es besser wissen,
so oft haben wir geglaubt und Chancen verschenkt nur um am Ende eines besseren
belehrt zu werden. Und das ist unser Paradoxon – wir hören nie auf alles immer
wieder auf eine Karte zu setzen und mit vollem Herzen zu glauben, dass die
andere Person das gleiche Licht in sich selber sehen wird, wie wir es gesehen
haben, anfängt auch an sich selber zu glauben.
Der
Wassermann glaubt an die Menschheit, nur glaubt diese oftmals nicht an sich
selber. Der Wassermann glaubt an die Stärke der Willenskraft und des Glaubens,
denn ohne das ist er verloren. Der Wassermann sieht das Besondere in anderen,
auch wenn sie es selber nicht sehen. Sind wir einmal überzeugt worden, glauben
wir felsenfest an etwas und hören erst auf zu glauben, wenn der andere das
Licht für sich selber gedimmt hat und das ist für uns die grösste Enttäuschung –
so töricht und doch so mutig, andere in einem helleren Licht zu sehen. Wir
schaffen uns durch unseren Glauben ein Idealbild und daran würden wir niemals
wackeln, das machen die anderen leider selber. Für einen Wassermann ist es
schwer seinen Glauben aufrechtzuerhalten, sobald er sieht, dass er zu viel
Glauben verschenkt hat. Wir
sind die ersten die sich voller Ekel vor Schnulz und Geschmiere verstecken,
aber tief im Herzen sind wir diejenigen die am meisten an die Liebe glauben,
weil sie ein irrationales Mysterium ist.
Wahre Liebe, unbegreifliche Liebe,
konsumierende Liebe, brennende Liebe, Liebe die alle Normen in Frage stellt und
ihren eigenen Weg geht.
Der Wassermann lebt für den Glauben an das grosse Ganze,
für den Sinn und Zweck hinter den sinnlosesten und irrationalsten Dingen und
vorallem für eins: die Schönheit der Irrationalität.